Ausstellung "Hinter Gittern..."
Geschichte und Gegenwart des Strafvollzugs am Beispiel der JVA Butzbach
Diese Ausstellung wurde das erste Mal vom 26. Oktober bis 28. November 2008 im Amtsgericht Gießen (Neubau) gezeigt.
Die meisten von uns haben glücklicherweise keine eigenen Hafterfahrungen. Aber viele wollen wissen, wie es „hinter Gittern“ aussieht. Beispielhaft ermöglicht uns die Butzbacher
Strafanstalt Einblicke in ihr Innenleben: ihre über hundertjährige Geschichte, die Nazi-Vergangenheit, Hinrichtungen, heutige Resozialisierungsarbeit und Gefängnisalltag.
Warum wurden früher und werden heute überhaupt Menschen eingesperrt? Darüber informieren Betrachtungen etwa zur Untersuchungs-, Exekutions-, Straf-, Vergeltungs-,
Sicherungs-, Vorbeuge-, Behandlungs-, Erziehungs- und Schutzhaft.
Berühmte Gießener Justizfälle beleuchten Schwierigkeiten im Umgang mit Minderheiten und Beweisnöten: „Zigeunerprozess“ von 1727, „Raubmord von Garbenteich“ 1866, „Mord am Butzbacher Anstaltsleiter“ 1976.
Der Fliedner-Verein Butzbach stellt die ehrenamtliche Arbeit für Gefangene dar, und das bemerkenswerte Projekt „Kunst im Knast“ zeigt, wie man mit Gefangenen kreativ arbeiten kann.
Kooperationspartner dieser Ausstellung waren die JVA Butzbach, die insbesondere Texte und Bildmaterial zur Verfügung stellten sowie den originalgetreuen Nachbau einer "echten" Zelle erstellten, sowie die Gefangenenhilfe Butzbach e.V., Trägerin des Projektes Kunst im Strafvollzug in der Justizvollzugsanstalt Butzbach.
Die Veranstaltung wurde von einer Vortragsreihe begleitet, das Manuskript des Vortrages von Mirko Schulte und Ulrich Hinkel zu Geschichte und Aufgaben des Fliedner-Vereins Butzbach e.V. können Sie abrufen.
Bilder der Ausstellung: Tafeln und Zelle (oben), das Landespolizeiorchester bei der Eröffnungsfeier und ein Blick in die Zelle. Alle Bilder: Frank O. Docter